Baugeschichte
Bis zum Ende 1910 gelangte keine
Fernbahn vom Westen oder Süden direkt nach New York City,
Nordamerikas größter Stadt. Alle Eisenbahnlinien endeten in Jersey
City im Bundesland New Jersey am Westufer des North Rivers (der
hiesige Name des Flußes Hudson). Hier erbauten alle wichtigen
Eisenbahngesellschaften große Fernbahnhöfe, die mit der Insel
Manhattan über den hier fast 2km breiten Fluß durch zahlreiche
Fähren verbunden waren.
Schon 1874 hatte man mit dem Bau eines für dampfbetriebene Züge
gedachten Tunnels begonnen, der sich 360 Meter vom Jersey City Ufer
aus (zwischen dem Fernbahnhof der Erie Railroad und dem der Delaware,
Lackawanna & Western Railroad an der Ortsgrenze zwischen Jersey
City und Hoboken) erstreckte, bis eine sich am 21. Juli 1880
ereignende Ausbruchsexplosion dem Projekt ein Ende setzte. Der stetig
steigende Zuwachs der Fahrgäste von und nach Manhattan lockte aber
sehr an und 1888 wurde ein zweiter Versuch unternommen. Diesmal trieb
man den Tunnel weitere 480 Meter ostwärts und begann dann auch mit
dem Bau eines parallellaufenden Zwillingstunnels; finanzielle
Schwierigkeiten zwangen aber die ausländischen Geldanleger dazu, das
Projekt aufzugeben.
1901 machte man sich zum dritten Mal an die Finanzierung und 1903 an
den Bau des nun für elektrischen Betrieb geplanten Tunnels. Ein jetzt
erweiterter Plan umfaßte drei weitere Tunnelstrecken: ein zweites
Unterflußtunnelpaar, eine Tunnelverbindung unter allen in Jersey City
und Hoboken gelegenen Fernbahnhöfen, eine Tunnelverlängerung in New
York bis an die zwei New Yorker Fernbahnhöfe (Grand Central Terminal
und die sich noch im Bau befindende Pennsylvania Station, die die
Pennsylvania Station in Jersey City als "Hauptbahnhof" für
das ganze New York/New Jersey Gebiet ersetzen würde), sowie eine
Überlandsstrecke Richtung Westen in die Stadt Newark.
Am 25. Februar 1908 fand die Betriebseröffnung der ersten Strecke der
Hudson & Manhattan Railroad Company durch das schon 1874 begonnene
Uptown-Tunnelpaar unter dem North River zwischen dem provisorischen
New Yorker Endbahnhof 19. Street und dem DL&W Fernbahnhof in
Hoboken statt. Am 19. Juli 1909 begann der Betrieb nach
"downtown" Manhattan durch das zweite Unterflußtunnelpaar
(Downtown oder Cortlandt Street Tunnels) etwa 2km flußabwärts, zwei
Wochen später wurde der Tunnel zwischen Hoboken und Exchange Place in
Dienst gesetzt und 1911 war mit der nördlichen Verlängerung zur
Pennsylvania Station (New York) und der westlichen nach Manhattan
Transfer und Newark (New Jersey) die Bahn fertig.
Die
vorgesehene weitere Ausdehhnung der Tubes ostwärts von der 9. Strasse
und nordwärts von der 33. Straße bis zu Grand Central Terminal
[gelbmarkiert] wurde nie ausgeführt, obgleich der lange und breite
Fußgängertunnel unter der 6. Avenue von der 34. bis 36. Strasse
noch daran erinnert.
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